Mastering ist der letzte Schritt der Musikproduktion. Zuvor aufgenommene und bereits gemischte Sounds, Instrumente, Stimmen oder Elemente werden nun in der Summe behandelt und bearbeitet. Das Ziel: Der Song soll sich auf möglichst vielen Endgeräten perfekt anhören, jede klangliche Nuance hervorheben und die von KünstlerInnen und ProduzentInnen geschaffene Stimmung übertragen. Zusammengefasst: Ein gutes Mastering lässt einen Song voller und ausgewogener klingen und holt das beste für jedes spezifische Musikgenre heraus.
Mastering sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden. Zum einen hat man als Künstler selbst den Anspruch, dass der eigene Song bestmöglich klingt und dazu kommt, dass man sich heutzutage im Download- und Streaming-Dschungel von der breiten Masse abheben und mit Major-Releases mithalten muss, um gehört zu werden. Hier beschreitet man eine schmale Gratwanderung zwischen zu laut oder zu leise, zu dumpf oder zu schrill und sowohl über Handylautsprecher, als auch im Club soll der Song die Hörer überzeugen und mitreißen.
Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, den eigenen Song zum Mastern an Profis abzugeben.
Doch was passiert nachdem ein Song gemastert wurde?
Der Song möchte gehört werden, sei es über Schallplatte, CD, mp3-Download oder via Streaming. Jeder Anwendungsfall bedarf verschiedener Dateiformate und resultiert in unterschiedlicher Audio-Qualität. Wir konzentrieren uns in diesem Artikel hauptsächlich auf das Musik-Streaming.
Digitale Audiodateien nutzen herkömmlicherweise „LPCM“ (Linear Pulse Code Modulation), um Audiosignale digital darzustellen. Hier wird in regelmäßigen zeitlichen Abständen ein Schnappschuss (Sample) des Signals in digitalen code gewandelt. Die Auflösung und Qualität solch einer Datei wird bestimmt durch die Sample Rate (wie oft pro Sekunde ein Sample erstellt wird) und durch die Bit-Tiefe (wie viele Bits für die Darstellung eines Samples genutzt werden).
Generell gilt hier: Je höher die Sample Rate und Bit-Tiefe, desto qualitativ hochwertiger und dynamisch unverfälschter das codierte File. Im gleichen Maß wächst jedoch auch der benötigte Speicherplatz.
So werden zum Beispiel CDs standardmäßig mit einer Sample Rate von 44,1 kHz und einer Bit-Tiefe von 16 bit bespielt. Mehr geht hier technisch nicht.
Ebenso setzt Spotify weiterhin auf einen noch deutlich stärker verlustbehafteten Audio-Codec und normalisiert dazu noch Lautstärken und Dynamik der einzelnen Songs, da es sonst bei der Codierung zur Übersteuerung des Audiosignals kommen würde.
Das führt dazu, dass sich Songs nach der Veröffentlichung auf den Streamingplattformen deutlich von der ursprünglichen Masterversion unterscheiden und nicht mehr den kompletten Umfang der Produktion wiedergeben.
Mittlerweile ist beim Streaming jedoch mehr drin!
Deezer bietet inzwischen CD-Qualität zum Hören an und Anbieter wie zum Beispiel TIDAL und Apple Music bieten sogar Lossless Streaming an. Beim Lossless Streaming werden hochauflösende Audioformate mit nativen Sample Rates und 24 bit in verlustfreie Codecs gewandelt. Die Audiofiles werden nicht mehr in Dynamik und Lautstärke beschränkt und genauso dann zum Streaming bereitgestellt.
So können die Hörer den Song genauso erleben, wie es die KünstlerInnen, ProduzentInnen und Audio Engineers beim Schaffensprozess im Studio gewollt haben.
Dadurch, dass wir ein Apple Digital Masters zertifiziertes Studio sind, werden die von uns gemasterten Songs beim Upload für Streaming auf Apple Music nun nicht mehr in Qualität und Lautstärke kompromittiert. Der Song wird im Lossless-Format veröffentlicht, klingt unverfälscht und ist mit dem Release zusätzlich bei Apple Music und TIDAL besonders Gekennzeichnet.
Auch Spotify hat mittlerweile Pläne, um auf bessere Soundqualität zu setzen – mehr als geduldig abwarten, kann man leider nicht.
In diesem Sinne wünschen wir allen Musikliebhabern einen guten Hörgenuss und allen Musikschaffenden viel Kreativität und Erfolg, um Neues zu kreieren.
Ein Blogbeitrag geschrieben von Jan Lipp